Seit einiger Zeit bin ich auf der Suche nach der Definition von moderner Romantik. Damit meine ich konkret Fragen wie "Was bedeutet es heutzutage romantisch zu sein?" oder "Wann ist ein Moment romantisch und wann nicht?". Selbst Google bleibt bei diesem Thema sprachlos.
Ich kam also nicht umhin in meinem Freundes- oder Bekanntenkreis herumzufragen. Selbst auf meinen Reisen blieb diese Frage nicht ungestellt, ich wollte so viele Perspektiven wie möglich zu diesem Thema hören. Heute bin ich sehr happy, meine Forschungsergebnisse in diesem Beitrag mit euch teilen zu dürfen.
Romantik ist nach wie vor ein negativ behaftetes Wort
Egal, wann oder wo, meine Frage "Was bedeutet Romantik für dich?" fiel, ich hatte immer das Gefühl, dass es meinem Gegenüber in erster Linie unangenehm war. Als wäre es verwerflich oder total uncool, etwas romantisch zu finden oder gar romantisch zu sein. Dabei kam es mir so vor, sofort klarstellen zu müssen, dass es bei dieser Frage gar nicht darum geht, eine Antwort verbunden mit einem romantischen Rosenbad, einer Kutschfahrt oder einem Sonnenuntergang zu hören. Ich wollte einfach nur hören, was für denjenigen Romantik bedeutet - frei von jeglichen Konventionen. Puh, das war gar nicht so einfach aus den Menschen herauszubekommen. Woran liegt das, fragte ich mich. Ist Hollywood und die Filmindustrie samt ihrer ganzen Kitschfilme daran schuld, dass Romantik in Realität und Vorstellung so weit auseinander klaffen?
Doch was ist denn nun Romantik?
Ich ließ nicht locker, fragte immer weiter und kam irgendwann zu den ungezwungenen Antworten. Für viele bedeutete Romantik, jemand anderen, der einem sehr am Herzen liegt, sich besonders fühlen zu lassen. Auf die Frage hin, wie man das machen kann, erhielt ich verschiedenste Antworten. Von "Jemandem sein Lieblingseis mitbringen" über "die Lieblingsblumen auf den Tisch stellen oder ins Büro schicken lassen" bis zu "einfach mal ein ernst gemeintes Kompliment machen". Romantik bedeutete scheinbar vor allem eines: Dem Alltag die nötige Schärfe zu verleihen. Im Grunde bedeutet dies, einfach mal für den anderen mitzudenken und eine Freude zu machen. Das ist eigentlich nichts neues, aber wieso höre ich so selten von den kleinen romantischen Intermezzi im Alltag? Ich könnte schwören, dass Ehen und Beziehungen besser laufen würden, wenn wir uns die Mühe machen würden, uns in den anderen hineinzuversetzen.
In dem meisten Antworten auf meine Frage fielen Worte wie "persönlich" oder "individuell", romantisch zu sein, bedeutete also darauf zu achten, was jemand mag und es in einem anderen Moment hervorzurufen. Damit signalisiert man diesem Menschen schließlich auch, dass man zugehört hat und sich Mühe gibt. Betont wurde vor allem auch, dass dies nicht immer materieller Natur sein muss. Vor allem bedeutete Romantik auch, die Schönheit unserer Welt zu sehen und das Gesehene mit jemandem, den man liebt oder mag, teilen zu können.
Für mich die schönste Definition von Romantik
Nach meiner monatelangen Forschung zum Thema Romantik und vielen Gesprächen darüber, ereilte mich eines Abends eine wunderschöne Nachricht von einem guten Freund, die ich gern mit euch teilen möchte:
"Karina, ich hatte gerade einen langen Spaziergang nach Hause und in meinem Kopf erschien auf einmal die Erklärung, was Romantik bedeutet (Bitte lach' mich nicht aus!). Ich habe realisiert, dass Romantik in jedem einzelnen Moment kreiert werden kann, wenn wir es nur zulassen. Romantik bedeutet, die Schönheit in den einfachen Dingen zu sehen und sie nicht unbeachtet zu lassen. Romantik ist eigentlich ein Lifestyle: Die Schönheit unserer Welt jemandem zu eröffnen, diesen Menschen täglich daran zu erinnern und teilhaben zu lassen, das ist es. Vielen Dank, dass du mich zu dieser Einsicht gebracht hast. Wenn ich jemals jemanden Besonderes habe, werde ich nie vergessen ihr die einfachsten Dinge zu zeigen, die so viel Bedeutung haben."